FIFA 20 Test

Genre: Fußballsimulationsspiel
Entwickler: Electronic Arts
Preis: 55 – 69 €
Systeme: PlayStation 4, Nintendo Switch, Xbox One, Microsoft Windows

Allgemeines

Nein BugWire hat sich nicht zu einem FIFA-Hasser gewandelt, aber EA hat uns mit FIFA 20 in gewissen Punkten dann doch Enttäuscht. Dazu aber später mehr. FIFA 20 ist seit dem 27. September erhältlich, trotz der wenigen Möglichkeiten ein Fußballspiel mit Neuerungen zu überschütten hat EA ein wenig an den Stellschrauben gedreht und bringt doch das ein oder andere neue ins Spiel. Denn neben VOLTA kann EA auch mit Verteidigen, Schießen, Ballphysik, Spielfluss und neuen Moves Punkten. In FIFA 20 sorgen mehr als 30 offizielle Ligen, 700 Teams, 17.000 Spieler und 90 Lizenzstadien aus aller Welt für ein Höchstmaß an authentischsem Sportspiel. Mit dabei sind mit der UEFA Champions League als absoluter Höhepunkt des Vereinsfußballs, sowie die beliebtesten Ligen der Welt, wie die Bundesliga, die Premier League oder die LaLiga Santander. Das EA den Spielfluss geändert hat fällt sofort auf. So bewegen sich von der KI gesteuerte Spieler weniger und bleiben vermehrt in Formation, wodurch das Gameplay langsamer wirkt. Wenn man neu in FIFA 20 ist kann genau das zwar zu Frust führen, denn wer möchte schon Mitspieler, welche nur gelangweilt in der Gegend herumstehen, daran gewöhnt man sich aber schnell. EAs Hintergedanke dabei war es, mehr 1-gegen-1-Situationen herbeizuführen. Und man sieht auch im Test, dass sich viele Situationen nun per Dribbling im direkten Zweikampf lösen lassen. Aber auch Spieler, die auf Passspiel setzen, kommen mit dem neuen System gut klar. Die Computermitspieler wirken längst nicht mehr so hektisch wie zuvor und halten ihre Positionen besser. Bei Pässen, Tacklings und Schüssen sind diesmal allerdings mehr Timing und Übersicht gefragt.

Verteidigung

Eine große Veränderung im Vergleich zu FIFA 19 ist die Verteidigung. Wer nur auf „Zustellen“ setzt, kommt dieses Jahr nicht weit. Sobald ihr mit dem Verteidiger agiert, bewegt sich dieser eher sehr träge und Gegner können einfach vorbeilaufen. Somit gilt in FIFA 20: Manuelles Verteidigen ist Trumpf: ein Fortschritt. Nun wird schnell klar, wer ein Abwehr-Genie ist und wer die Hilfe der KI benötigt. Ärgerlich ist, dass die eigenen Spieler nicht immer in die Zweikämpfe kommen und stattdessen knapp vorbeilaufen. Die Jockey-Funktion bietet zwar die Möglichkeit, das sich die Verteidiger breiter machen, aber dennoch bleibt manchmal ein machtloses Gefühl zurück. Ebenso nervig sind die vom Computer gesteuerten Pässe, die scheinbar kaum abgefangen werden können. Egal wie sehr man sich bemüht, der Ball kommt trotzdem an.

VOLTA

Mit Volta Football bringt EA ein bisschen Fifa Street zurück. Mit Volta Football können wir im direkten Anstoß-Modus mit jedem Team spielen und etwa Freundschaftsspiele bestreiten. Auch ein sechs- bis achtstündiger Story-Modus ist mit an Bord. Dort arbeiten wir uns mit einem selbst kreierten Kicker namens Revvy über die Freiplätze dieser Welt. Die Geschichte selbst stellen die Macher in technisch ordentlichen, aber nicht unbedingt aufregenden Einspielern dar. Auf dem eigenen Karriereweg schalten wir immer wieder Erfahrungspunkte frei, damit lassen sich Fähigkeiten auswählen und so wird aus unserem Hobbykicker irgendwann den Leistungsträger der Fußballertruppe Jay10. HINWEIS: Die Volta-Szene stellt sich doch als arg hip, Social-Media-affin und trendy dar.

FIFA 20: FUT-Neuerungen

Im FIFA Ultimate Team ändert sich wenig und bleibt in seinem Kern identisch, jedoch baut EA Sports zusätzliche Optionen für Solisten und Teamspieler ein. Neue tägliche und wöchentliche Aufgaben bescheren zusätzliche Belohungen für die eigene Mannschaft. Das erleichtert Gelegenheitsspielern zweifellos den Zugang, allerdings locken hier auch die weiterhin vorhandenen Mikrotransaktionen zum Verstärken der eigenen Truppe.

Karriere-Modus

Nun sind wir dort angekommen, wo es richtig ärgerlich wird. Der Karriere-Modus. Der Modus den vor allem Solo-Spieler lieben und schätzen. Hier hat EA leider auf ganzer Linie enttäuscht. Das Netz überschlägt sich da auch bereits mit Negativschlagzeilen. Doch wo liegt das Problem? Das Problem ist, das es nicht nur ein Problem ist. Sondern eine ganze Anzahl. Angenommen Ihr spielt mit Eurer Mannschaft gegen einen Top-Club wie FC Barcelona, Mancester City und anderen. Warum zum Kuckuck spielt Ihr denn bitte immer gegen die B-Mannschaft? Hier hat EA einen gewaltigen BUG ins Spiel gebracht. Denn egal ob Champions League oder Liga. Ihr spielt immer gegen die B-Mannschaft. Damit kommt wenig Spannung auf. Teams wie oben erwähnt fallen auf einmal in das Mittelfeld der Tabelle ab und kleine Clubs stehen ganz oben. Bearbeitet Ihr einen Spieler (z.B. ändern der Schuhe) kommt es nicht gerade selten vor, das sich die Position des Spielers ändert. So wird ein ZM plötzlich nach dem Speichervorgang zu einem ZOM. Oft passen auch die Fragen und Antworten zwischen Spieler und Manager nicht ganz zusammen. 
 

 

Positiv

Negativ

Fazit: 

Nicht alles in FIFA 20 ist schlecht. Doch gerade für Einzelspieler könnte schnell Frust auftauchen. Denn die wenigen Neuerungen im Karriere-Modus im Zusammenspiel mit den vorhandenen Bugs macht den Karriere-Modus aus unserer Sicht zum aktuellen Zeitpunkt unspielbar.

Aber man muss auch sagen, mit Fifa 20 macht EA Sports sehr viel richtig. Wir finden das gerade die Integration von Volta Football FIFA ausgezeichnet um eine bislang noch fehlende Komponente ergänzt. Wenn man dann noch die Verbindung der Lizenzen und der Vielzahl an Spielmodi und auch durch den üppigen Online-Optionen berücksichtigt ergibt sich ein gewaltiges Gesamtpaket, welches ausreichend Umfang für Wochen und Monate bietet. Auch eine Positive Entwicklung im Gameplay mit der Verlangsamung bringt die Fifa-Serie in Kombination mit dem ruhigeren Spielaufbau ebenfalls weiter.

Kurz gesagt, Spielerisch wirkt „FIFA 20“ reifer als sein Vorgänger und bietet mehr Tiefe, auch aufgrund des Gesamtpaketes bleibt FIFA der Platzhirsch unter den Fußballsimulationen. FIFA 20 hat zwar seine Schwächen, diese können aber noch behoben werden!